Umbau der Märklin Dampflokomotive BR 50 mit Kulissenführung und Fahrgeräusch

Auch die 50er kann mit SYMOBA Kulissenführung bestückt werden. Die weitere Ausrüstung bringt wesentlich akustischen Gewinn

Diese Märklin Lok gehörte zu den ersten Maschinen, die auf meinen Gleisen fuhren. Vielleicht mag ich sie deshalb sehr. Sie kapitulierte vor keiner Steigung und war in der Lage, alle vorhandenen Wagen auf einmal zu befördern. Schon vor einiger Zeit wurde sie mit einem digitalen Hochleistungsantrieb ausgestattet. Allerdings wurde sie dazu nicht mehr zu einer Dampflok: das Fahrgeräusch erinnerte eher an eine Elektrolokomotive. So entstand der Wunsch, dieses Modell neu mit Kurzkupplung und echtem Fahrgeräusch aufzuwerten. Hier das Ergebnis. In den Abbildungen sieht man allerdings verschiedene Lokomotiven, die aber baugleich sind.

Märklin Baureihe 141 mit zugerüsteter Pufferbohle
Der Umbau wird nun hier in Bildern gezeigt. Viel Spaß und Erfolg bei Ihrem Modell!

 

Der Umbau in einzelnen Schritten
Roco Zurüstteile

Die Ursprungsausführung war mit normalem Fahrtrichtungsschalter ausgerüstet. Im Tender ist zwar viel Platz, jedoch kann es schnell eng werden, wenn man einen großen Lautsprecher einbauen will. Und dieser ist wirklich zu empfehlen: denn was wäre eine starke Dampflok mit einem hochfrequenten Geräusch: das wäre nur nervig und kein wirkliches Dampflokerlebnis. Das soll es aber werden! Deswegen optimiere ich auch die Lautsprecher bei Sounddecodern.

Bohrlöcher mit dem Stichel anzeichnen

Beginnen wir mit den Kupplungen.

Im Auslieferungszustand glänzt eine Metallkupplung am Tender und auch vorn an der Lok. Bereits im Märklin Magazin wurde der Umbau auf Kupplungsschächte beschrieben: mit dem Märklin Schacht 288390 lassen sich auf einfache Weise Kurzkupplungen in NEM-Schächte montieren.

gebohrte Löcher in der Pufferbohle

Der Schacht 288390 hinten ist nicht frei beweglich, was mich am Tender zumindest immer gestört hat. Hier wird nun eine Kulissenführung eingebaut.

Aufgrund des Kürze des Tenders sind aber keine kupplungstechnischen Probleme zu erwarten, auch wenn man den Schacht bevorzugt.

bestückte Pufferbohle der Märklin 141

Die Bewegungslinie des Stiftes der Kulisse 111 ist angezeichnet.

Die Kulisse muss wegen der nahen Radsätze des Drehgestells auf dem Wagenboden montiert werden. Eigentlich genau im Tenderboden. Dazu ist eine Öffnung erforderlich, die die volle Beweglichkeit der Kulisse erlaubt.

Mit der Kulisse 111 und Schacht 107 ist eine gute Lösung gefunden.

Da ohnehin für den Lautsprecher Schallaustrittsöffnungen geschaffen werden sollen, lohnt sich die Bearbeitung des Tenderbodens.

Als Auflage der Kulisse von oben dient ein kleines Distanzplättchen, denn die bereits vorhandene Öffnung bietet zu wenig Auflagefläche zum Kleben.

Dies wurde bei beiden Loks leicht unterschiedlich ausgeführt.

Der optimale Kuppelabstand nach dem Umbau: So wünscht man sich eine Kurzkupplung.

Der Tenderboden mit eingeklebter Kulissenführung von unten. Man sieht, dass sie im Bereich des hinteren Radsatzes montiert ist. Daher ist es unumgänglich, sie in den Tenderboden einzulassen!

Den Lok-Tender Abstand könnte man eigentlich gleich auch optimieren. Dies wurde leider nicht gemacht. So wartet dieser Umbau noch auf die Durchführung.
Vielleicht könnte es so wie bei der BR24 ausgeführt werden? Die Kulisse müsste auch hier auf dem Tenderboden montiert werden und zu prüfen wäre, ob genügend Bewegungsfreiheit für das Drehgestell bleibt. Allerdings ist dort genau der Lautsprecher befestigt, so dass die Kulisse doch direkt in den Wagenboden eingelassen werden müsste...

Das Fahrgestell dieser Lok hat noch den ursprünglichen Motor. Transparente Motorschilde sieht man selten!

Die Beleuchtung hängt noch auf Masse, der Rauchgenerator ist mit der Lampe elektrisch verbunden. Vorn an der Lok wartet noch der Kupplungshaken auf den Tausch mit 288390. Ansonsten ist die Lok wirklich sehenswert und gut erhalten.

Der original Kupplungshaken vorne. Hier kann das Tauschteil 288390 eine schnelle Lösung bringen. Allerdings kann man sich den Umbau noch mit dem Schneiden eines M2-Gewindes verschönern.

Zumindest, wenn man den Kuppelabstand sehr kurz einstellen möchte!

Die Kontaktfahne der vorderen Lampe wurde entfernt und bearbeitet. Ein Anschluss für Rauch wäre nun getrennt möglich. Der Kupplungsschacht 288390 wurde montiert. Dazu ist hier ein M2-Gewinde neu geschnitten worden, um den Kuppelabstand zu reduzieren.

Im nächsten Schritt erfolgt das Einpressen der Lampenfassung 604180. Die Firma Märklin hat dafür besondere Werkzeuge. Der Modellbahner kommt auch hier zu einem guten Ergebnis, wenn man die Fassung mit einem Bithalter eintreibt. Dazu fängt man das Fahrgestell ab, so dass kein Rad den Stoß aufnehmen muss oder sonst etwas Schaden nimmt. Hier wurde ein kleiner Holzklotz unterlegt.

Vorher sollten die Kabel an die Fassung gelötet werden.

Der Einbau des großen Lautsprechers erfordert ebenfalls einige Arbeiten: Die Gewichte im Tender stören – zumindest das vordere muss entfallen. Stattdessen wird ein Ersatzgewicht eingebaut. Dies ist wichtig, denn der Tender ist durch die Geräusche ab sofort Vibrationen ausgesetzt; diese sollen sich nicht auf das Gehäuse übertragen, sonst scheppert das Geräusch. Der ganze Tender würde auf dem Gleis vibrieren. Das hört sich dann wirklich nicht gut an!

 

Der Lautsprecher muss ebenfalls bearbeitet werden, damit er in den Tender passt. Ebenso das Tendergehäuse. Ganz oben wird das Gewicht eingeklebt.

Im Tender wurden die Imitationen der Spitzenlichter aufgebohrt, mit Lichtleitern versehen und mit weißen und roten LED beleuchtet. In einem Film wurde das Nachschieben einer Kabinen-50er gezeigt. Durch diesen Beleg des Vorbilds inspiriert, war mir klar, dass diese Lok hinten rot leuchten darf. Sie war mit Schluss-Lampen ausgestattet.

Die Kabine erhielt eine Inneneinrichtung mit Figur und Beleuchtung. Der restliche Platz wird für Elektronik und Decoder benötigt.

Sicherlich ist es berechtigt, dass zu viele Soundloks auf der Anlage eher stören - aber nicht so, wenn das Geräusch akustisch überzeugt. Außerdem ist es eine Freude, jetzt mit der 50er zu rangieren. Eben doch ein Unterschied zu vorher!

Weitere Loks warten noch auf eine Optimierung: schauen Sie mal wieder rein..

 

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